Der spendierfreudige Aargau

Aufgrund der Neustrukturierung des Schweizerischen Handballverbandes - mit dem damit einhergehenden Verschwinden der Regionalverbände - kommt es, dass  der BSV BORBA Luzern, neben den üblichen und altbekannten Verdächtigen aus dem Thal, Dagmersellen oder Stans, in der Spielzeit 2016/2017 mit dem TV Muri, der SG Horgen-Wädi Talents, der HSG Lenzburg und dem HC Mutschellen Bekanntschaft schliesst.

Gespannt, ob des Spielniveaus im Kanton der Weiss-Socken-Träger und der Bäcker der Rüebli-Torte ging es am vergangenen Sonntag nach Lenzburg und erwartete man eine Woche später den HC Mutschellen.

In der schmucken und sogar für den einen oder anderen ortsunkundigen und bisweilen geographisch orientierungslosen Luzerner gut auffindbaren Sporthalle Neuhof zu Lenzburg entwickelte sich in der ersten Halbzeit eine äusserst ausgeglichene Partie, in welcher sich kein Team mit mehr als zwei Toren absetzen konnte. Obwohl die Borbaner zwar eine grundsätzlich kompakte und agile Deckungsleistung an den Tag legten, kassierten sie zu einfache Tore bei angezeigtem Zeitspiel und sündigten - wie vor Wochenfrist in Stans - zu oft im Abschluss. Im Gegensatz zur Partie im Nidwaldner Hauptort, vermochten sich die Gelb-Schwarzen nun aber im zweiten Umgang deutlich zu steigern und fuhren schlussendlich einen nach dem Pausentee nie gefährdeten Auswärtssieg ein.

Im selben Stil ging es dann im heimischen Maihof - notabene eine Woche später - gegen den HC Mutschellen weiter. Da die Gäste, mit Ausnahme ihres linken Rückraumakteurs, eher einfach auszurechnen waren, konnte BORBA das Geschehen bereits in den ersten Spielminuten in die gewünschten Bahnen lenken; 9 zu 4 lautete das Score noch bevor die erste Viertelstunde verstrichen war. Das frühe Team-Timeout sowie drei insgesamt recht hart gepfiffene und alsdann verwandelte Strafwürfe in Folge, verunsicherten das Heimteam nur kurzfristig, schon bald war der in der Startphase erarbeitete Vorsprung wieder hergestellt und wurde in der Folge kontinuierlich ausgebaut. Das Trainerduo des aargauischen Handballclubs setzte zu Beginn des zweiten Abschnitts alles auf eine Karte, ersetzte den Torhüter durch den siebten Feldspieler und erlitt mit diesem Vorhaben komplett Schiffbruch. So war es gar dem Luzerner Torsteher vergönnt, sich in die Scorerliste einzutragen. Trotz einem eklatanten Leistungsabbau in den Schlussminuten resultierte ein deutlicher Vollerfolg.

Nächsten Samstag geht es nun nach Horgen, wo mit den Talents von Horgen und Wädenswil ein anders Kaliber wartet, welches aufgrund der unverhofft, anwachsenden Personalsorgen der Stadtluzerner wohl als leichter Favorit in die Partie steigt.

 

HSG Lenzburg - BSV BORBA Luzern 22:29 (10:11)

Gassmann, Henseler; Bachmann 5, Bloch 2, Böcklin 1, Deschwanden, Häberli 2, Häcki 2, Loosli 2, Müller 4, Schnellmann 9/3, Studer 2

BSV BORBA Luzern - HC Mutschellen 32:21 (18:11)

Gassmann, Henseler 1; Bachmann 4, Bloch 1,Böcklin 5, Deschwanden 3, Häcki 2, Klimant, Loosli 1, Müller 5, Schnellmann 6, Studer 3, Vlasec 1