Verflixte vier Sekunden!

Der Saisonstart der 2. Liga Equipe von Borba hatte es wahrlich in sich und zwar mit drei Cuppartien innerhalb von nur zehn Tagen.

Im Schweizer Cup ging es in der ersten Runde nach Magden, wo der lokale Zweitligist, die SG Magden/Möhlin, die Klingen mit den Stadtluzernern kreuzte. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte konnte sich kein Team entscheidend absetzen, ehe es nach dem Seitenwechsel die Gäste waren, welche zulegten, sich einen Vorsprung erarbeiteten und diesen schlussendlich souverän verwalteten.

Die Qualifikation für den Schweizer Cup verdienten sich die Leuchtenstädter durch den letztjährigen Titel im Regiocup. Der Weg zur Titelverteidigung führte in der ersten Runde zum Drittligisten Emmen b, welcher sich teuer verkaufte und – aufgrund eklatanter Abwehrschwächen und schlechter Chancenauswertung der Borbaner – erst in der zweiten Hälfte distanziert wurde.

Drei Tage später fand sich dann wieder im Schweizer Cup ein anderes Kaliber im Maihof ein, nämlich die NLB-Mannschaft des TV Birsfelden. Auf dem Papier eigentlich eine klare Angelegenheit für die – mit einem jungen Kader und zwei Ausländern (u.a. Mads Boie Thomsen) angetretenen – Nordwestschweizer. Doch bekanntlich wird im Handball in der Regel erst nach 60 Minuten abgerechnet. Und siehe da: nach nicht einmal neun gespielten Minuten hatten die Borbaner, teilweise nach äusserst schönen Kombinationen, acht Mal eingenetzt, mussten im Gegenzug den Ball leider aber auch sieben Mal aus den eigenen Maschen fischen. In der Folge zeigte sich die Deckung der Birsfelder etwas verbessert, was ihnen einige Ballgewinne einbrachte, welche alsdann meist eiskalt mittels Tempogegenstössen in Tore umgemünzt wurden. Pausenstand: 15 zu 21 für den Oberklassigen

Der BSV BORBA Luzern gab sich aber noch lange nicht geschlagen, profitierte nach der gediegenen Pausenverpflegung von Ungenauigkeiten des Kontrahenten, wussten von der Erfahrung des eigenen Torstehers zu profitieren und holte kontinuierlich auf, sodass das Score bereits in der 42. Spielminute wieder egalisiert war. Birsfleden haderte; mit sich, mit dem Gegner, mit den souverän arbitrierenden Unparteiischen. Die Gelb-Schwarzen rissen die Führung immer wieder an sich, mussten meist postwendend selber wieder Gegentreffer einstecken. Mit dem 38 zu 37 nur sechzehn Sekunden vor der Schlusssirene war die Sensation zum Greifen nah. Einer Zwei-Minuten-Strafe vier Sekunden später, folgte eine Parade des Torhüters, ehe der Abpraller den Weg zu dem an diesem Abend gut aufgelegten Thim Dietwiler fand, der den TVB am Leben hielt. Auch in der Verlängerung ging Borba nochmals in Front, musste aber schlussendlich knapp geschlagen vom Feld.

Eine ehrenvolle Niederlage gegen einen Vertreter der zweithöchsten Spielklasse lässt sich durchaus sehen, wurmt – aufgrund des Spielverlaufs – aber trotzdem.