Pilatus siegt und lanciert Aufholjagd

Die SG Pilatus gewinnt das Duell gegen Mitaufsteiger Wädenswil verdient aber äusserst knapp mit 31:29.

Dank diesem Sieg geben die Pilatus-Handballer die rote Laterne ab und schöpfen neues Selbstvertrauen im Kampf gegen den Abstieg.

Pilatus konnte für diese Knüller-Partie wohl mit der stärksten Mannschaft anreten, welche diese Saison je aufgelaufen ist. NLA-Flügel Claudio Vögtli und der reaktivierte Routinier Michi Portmann standen für dieses eminent wichtige Spiel gegen „Wädi“ zur Verfügung. Eine sehenswerte erste Kombination schloss Gwerder sehenswert zum 1:0 für Pilatus ab. Gwerder mittels Siebenmeter und Sven Hess mittels Durchbruch sorgten für einen 3:0-Traumstart. Erneut klappte auch das Kreisspiel über Riederer richtig gut, so dass dieser gleich in der Startphase zwei Siebenmeter herausholen konnte. Gantner sorgte für die Wädenswiler vom 7-Meterstrich aber innert Kürze für zwei Torerfolge. Im Angriff liess sich die SG im Anschluss gleich mehrfach zu wenig zwingenden Würfen verleiten, was in der 12. Minute zum 5:6 führte. Nach einem Zwischenspurt und Toren von Weingartner, Hess und Riederer lag die SG aber wieder mit 8:6 vorne. In der Deckung offenbarten die Luzerner aber doch einige Lücken zu viel und auch Tormann Cibere fand nicht wie gewohnt ins Spiel. Leichtfertig gab man den schönen Vorsprung erneut innert Kürze her, so dass  die SGP-Coaches in der 18. Minute ihre Time-out-Karte legten. Ein gekonntes Anspiel verwertete Stadelmann sicher zum 10:9 und holte dabei auch gleich noch eine Strafe gegen die Gäste heraus. Auch diesmal zeigte sich die SG in numerischer Überzahl alles andere als dominant, liess einen Siebenmeter zu und verpasste es im Angriff eine sichere Torchance herauszuspielen. Die Folge daraus war ein 10:12-Rückstand in der 23. Minute. Dank Toren über Kreisläufer Stadelmann kämpfte sich Pilatus  zum 13:13 zurück, was Gästecoach Herbst zum Time-out veranlasste. Gleich mehrmals parierte der eingewechselte Noah Ineichen in der Folge freistehende Würfe des HCW. Vorne netzte die SG noch zwei Mal in Überzahl ein, weshalb die Seiten mit dem 15:13 getauscht wurden.

Umgang zwei begann mit einem Paukenschlag, weshalb die Gäste innert sechs Minuten zum 17:17 ausgleichen konnte. Auch bis zur 40. Minute bewegten sich beide Teams mehr oder weniger im Gleichschritt. Als Ineichen einen Siebenmeter von Gantner entschärfen konnte und dieser wenig später seine dritte Zeitstrafe erhielt, erhielt die SG etwas Oberwasser. Dank Toren der Gebrüder Hess kam die SG zu einem 4:0-Lauf und einer verdienten 26:22-Führung. Wädenswil hielt aber weiterhin hartnäckig dagegen und schloss postwendend wieder auf. In dieser Phase stimmte im Innenblock die Abstimmung zwischen Scherer und Weingartner nicht, weshalb Kernwürfe und Tore über den Kreisläufer den HCW wieder heran brachten. Anschliessend hatte „Oldie“ Portmann seinen grossen Auftritt und sorgte dafür, dass die SG den Vorsprung behaupten konnte. In der Folge rückten die beiden Unparteiischen immer mehr in den Vordergrund, indem sie auf beiden Seiten diverse fragwürdige Entscheidungen fällten. Mit seinem achten persönlichen Treffer erzielte Madsen zwei Minuten vor Ende den 29:29 Ausgleich. Nach dem 30:29-Führungstreffer durch Portmann, gelangen beiden Teams in den folgenden Angriffen keine Tore. So besass Sven Hess im Gegenstoss fünfzig Sekunden vor Schluss die Chance zur Siegessicherung – doch er scheiterte! Im unmittelbaren Gegenzug antizipierte Vögtli richtig und ihm gelang der siegsichernde Steal. Die SG hielt in den letzten Sekunden in Überzahl den Ball in seinen Reihen und Gwerder netze wenige Sekunden vor der Sirene zum 31:29 ein.

Obwohl die Deckung Mängel aufwies und in der Offensive die beiden Shooter Weingartner und Studer gegen die offensive Deckung kaum Aktionen hatte, gelang  der SG Pilatus dieser wichtige Sieg. Potenzial kann sicherlich noch in den Überzahl-/Unterzahlsituationen ausgemacht werden, in welchen das junge SG-Team zu wenig abgeklärt spielte. Eckpfeiler für den Sieg gegen Wädenswil waren Torhüter Ineichen, Riederer und Stadelmann sowie der „Man of the Match“ Sven Hess, welchem 10 persönliche Treffer gelangen. Körpersprache und Kampfbereitschaft waren beim gesamten Team schon deutlich verbessert als in der Vorwoche. Auch das SG-Publikum hatte an diesem Sieg einen grossen Anteil, wurde das Team in der Endphase nämlich grandios unterstützt. Die rote Laterne konnte dank den zwei Punkten an den TV Zofingen abgegeben werden. Weitere Punkte sind jedoch nötig, um die Abstiegszone  in den verbleibenden  neun Partien noch zu verlassen.

Am Samstag 20. Februar gastiert die SG zum nächsten Spiel auswärts beim TV Möhlin. Das Team von Zoltan Cordas steigerte sich nach einem mässigen Saisonstart gewaltig und knöpfte zuletzt sogar Suhr Aarau einen Punkt ab. Anpfiff zur Partie in der Steinli in Möhlin ist um 19:00 Uhr

SG Pilatus – HC Wädenswil 31:29 (15:13)

Maihof Luzern. – 220 Zuschauer. – SR: Christinet/Makhlouf

Strafen: je 6 x Minuten gegen beide Teams und Disqualifikation gegen S. Gantner (46.)

Torfolge: 5. (3:1), 10. (4:3), 15. (9:7), 20. (10:10), 25. (12:13), 35. (17:16), 40. (20:19), 45. (24:22), 50. (26:24), 55. (29:28).

SGP: Cibere (1.-24. / 1 Parade)/Ineichen (ab. 24. / 10/1 Paraden); Bäni, Gwerder (3/1), F. Hess (2), S. Hess (10), Portmann (4), Riederer (3), Scherer, S. Stadelmann (4), Studer (1), Vögtli (2), Weingartner (2), Wipf.

Bemerkungen: SGP ohne Gautschi und Lehmann (verletzt), Schumacher. 7. Gwerder scheitet mit Siebenmeter an Saner (3:1), 42. Ineichen hält Siebenmeter von Gantner (21:20).